25. April 2009 //Die Sache mit dem Affen

Rapsfelder, Bäume, Gras, Wiesen, Wasser.  Zieht alles so schnell vorbei. Und mittendrin ich. Ziehe ich mit? Oder steuere ich dagegen? Ist es das Gefühl der Freiheit, dass ich mir so sehr wünschte, als ich im Häusermeer Berlins unterzugehen drohte?
Ich bin dabei auszubrechen. Ich möchte nicht mehr zurück. 2009 ist ein Arschloch mit Schimpansen-Grinsen. Schaut dich immer ganz euphorisch-freundlich an, du schließt Freundschaft, findest den Affen total knuffig. Dann scheißt dir dieser Idiot vor die Haustür. Er hat ja auch nichts besseres zu tun.
Es stinkt dann so krass, dass man nicht mehr drüber klettern und diese Misere einfach ignorieren kann. Dann kommt er ganz schuldbewusst angekrochen und schaut dich mit großen Augen an. “Tut mir leid, war keine böse Absicht, aber ich hab gerade Durchfall”.
Und du lächelst ihn an und sagst: “Schon gut, mein kleiner possierlicher Freund, du kannst ja nix dafür.” und wischst den Mist weg.  Bist du ja schon gewohnt. Hat halt oft Durchfall, der Kleine. Innerlich aber schreist du und möchtest diesem Scheiß Vieh am liebsten mit einer Schrotflinte den Kopf absägen.

Rapsfelder.